3. swisswushu Qualifikationsturnier 2022

Worauf haben wir uns mehr gefreut: auf das Turnier oder auf den „Road-Trip“ nach Yverdon? Sehr schwierig zu beantworten.

Da Yverdon für uns etwas weit weg ist, haben wir uns dafür entschieden am Samstag anzureisen.

Wir haben uns dazu zwei kleine Busse gemietet, um 22 Person von Baar nach Yverdon zu chauffieren. Wir möchten uns an dieser Stelle bei R+B engineering ag für das Sponsoring bedanken – herzlichen Dank!

Einige sind noch separat mit den Eltern angereist. Unsere Delegation bestand somit aus insgesamt 42 Personen. Eigentlich wären es 43 Personen gewesen, aber Madeleine wurde über Nacht krank – gute Besserung.

Im Hotel angekommen gab es vorerst für alle 2-3 Stunden Pause und danach Abendessen mit 42 Personen. Finde mal ein Restaurant für 42 Personen…

Salat und Pasta für alle. Anfangs war ich über den Meeting-Raum oberhalb vom eigentlichen Restaurant etwas enttäuscht. Im Nachhinein war es das Beste, weil sich die Kids austoben konnten, ohne die anderen Gäste zu stören. Flipchart wurde ziemlich schnell für spielerische Aktivitäten missbraucht.

Die Leistungen unserer Athletinnen und Athleten waren insgesamt gut bis sehr gut. Es gab keine groben Fehler und alle haben die Form von A-Z durchgezogen.

Mir (Sami) war es dieses Mal wichtig, dass die Athletinnen und Athleten lernen allein mit dem Wettkampfstress umzugehen. Normalerweise steht immer ein Coach gemeinsam mit dem Athleten an der Seitenlinie kurz bevor er/sie auf die Wettkampffläche läuft. Dieses Mal stand ich etwas weiter entfernt, überhaupt nicht nahe bei der Athletin oder dem Athleten. Wieso?

Jede/r Athlet*in (yes auch ich!) ist kurz vor dem Start nervös. Weiche Knie, Loch im Bauch, Unsicherheit, evtl. Zweifel und Angst – doch wie geht man damit um? Wenn der Coach immer nebendran steht und dir Mut und Zuversicht zuflüstert, lernst du es wirklich?

Natürlich haben wir das auch in unseren Wettkampfsimulationen genau so trainiert (ich stand nicht nebendran) und es war für alle in dem Sinne nichts Neues, aber am Wettkampf selbst ist es eben immer noch etwas anderes als beim Training.
Ich muss schon sagen, ich war überrascht zu sehen, wie sie allein dort hin stehen und in ihren Gesichtern Mut und Selbstvertrauen klar zu sehen war – nicht bei allen, aber das kommt noch!

Allen vor an Jasmin und Marita, die an diesem Turnier ihren ersten Wettkampf bestritten haben. Als ich Marita fragte ob es ok ist, wenn ich mit ihr bis zum Start laufe, weil sie es zum ersten Mal macht, meinte sie: „Nein schon gut, ich probiere es wie die anderen!“ – BRAVO!

Jasmin belegte an ihrem ersten Turnier gleich den 1. Platz, gefolgt von Ismerie auf Rang 2, Manuela auf Rang 4 und Rachel auf Rang 5 – Gratuliere!

Dan, der nächstes Jahr in die höhere Altersklasse wechseln wird, startete zum ersten Mal mit der neuen Faustform (Changquan89). Ich war mir nicht sicher, ob es noch zu früh ist, aber er wollte es unbedingt und meinte: „Es wäre schon cool, wenn ich die schon zeigen könnte als Vorbereitung für nächstes Jahr“ – Chapeau und in dem Sinne viel Spass bei der Steigerung!

Arthur schaffte es gleich in allen drei Formen auf den 1. Rang, meistens gefolgt von Nora und Andrey – ich bin wirklich gespannt was genau diese drei zusammen in Zukunft erreichen werden und wie es in 2-3 Jahren aussieht.

Beim letzten Training am Freitagabend verletzte sich noch Markus am Knie. Sein Start am Turnier war bis zum Sonntagmorgen noch unsicher. Ist natürlich ärgerlich so kurz vor dem Wettkampf (für mich sowie auch für Markus). Er hat sich dann dafür entschieden trotzdem zu starten „aber Sami ich gehe dann einfach nicht so tief in die Positionen rein.“ meinte er. Zweimal Rang 2 gab es für Markus und seine Form hat er so gezeigt als wäre nichts gewesen… SUPER MARKUS! Jetzt aber erholen, heilen lassen und dann arbeiten wir weiter!

Jörg, der im Dezember an der Wushu Junioren Weltmeisterschaft in Indonesien teilnehmen wird, zeigte gute Formen muss aber unbedingt an den technischen Details weiterarbeiten. Das WM-Niveau ist nicht ein bisschen höher, sondern extrem hoch – bleib dran!

Gute, stabile Sprünge zeigte Aurelio in seinen Formen. Der sonst etwas unsichere 540° Sprung konnte er in zwei Formen klar und stabil ausführen – gut gemacht. Jetzt musst du nur noch am anderen üben.. du weisst schon an was! 😊

Ein weiteres Wushu Wochenende geht zu Ende. Ein spezielles, da wir sozusagen 2 Tage miteinander verbracht haben. Einige fragen mich oft: Weshalb tust du dir das an? Du startest selbst, hast noch organisatorische Aufgaben, musst Coachen und organisierst dann noch so was. Vermutlich mache ich das wegen den Eindrücken ausserhalb vom Wettkampf, die ich weder beschreiben kann noch fotographisch festhalten kann.

Bald werden die qualifizierten Athleten für die Schweizermeisterschaft am 6. November 2022 publiziert – wer schafft es? Stay tuned!

Gesammte Rangliste